Turm Schneck
ID:
130119298510
/
Datum:
04.02.2025
Datenbestand: Bauforschung
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Auf der Burg |
Hausnummer: | 1-3 |
Postleitzahl: | 74388 |
Stadt-Teilort: | Talheim |
|
|
Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Heilbronn (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8125094010 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
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Geo-Koordinaten: | 49,0853° nördliche Breite, 9,1958° östliche Länge |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Objektbeziehungen
Ist Gebäudeteil von: | |
1. Gebäudeteil: | Obere Burg |
|
|
Besteht aus folgenden Gebäudeteilen: | |
keine Angabe |
Obere Burg (74388 Talheim, Auf der Burg 1-3)
Schmidbergsches Schlösschen (74388 Talheim, Auf der Burg 1)
Sog. Hessisches Schloss (74388 Talheim, Auf der Burg 2)
Zehnthaus (74388 Talheim, Hauptstraße 21)
Schmidbergsches Schlösschen (74388 Talheim, Auf der Burg 1)
Sog. Hessisches Schloss (74388 Talheim, Auf der Burg 2)
Zehnthaus (74388 Talheim, Hauptstraße 21)
Bauphasen
Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:
Mittelalterliche Burganlage, als Stammschloss der Herren von Talheim vermutlich im 12. Jahrhundert erbaut. Im 15. Jahrhundert durch den Turm Schneck ergänzt.
Im Zuge der Teilung ab dem frühen 16. Jahrhundert und den mehrmaligen Verkauf einzelner Gebäudeteile wurde die Burg bis zu ihrem heutigen Erscheinungsbild verändert.
1. Bauphase:
(1471)
(1471)
Der Turm Schneck im westlichen Burgteil wird archivalisch erstmals 1471 (a) erwähnt. Der Turm und der damals vorhandene Anbau auf dem nördlichen Mauerabschnitt werden als Lehen dem Grafen Ulrich von Württemberg angetragen. Zu dieser Zeit besaß der Tourelle-Turm schon mehr Schmuck- als Wehrcharakter.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
- Burganlage
- allgemein
Bauwerkstyp:
- Befestigungs- und Verteidigungsanlagen
- Turm
2. Bauphase:
(1981 - 1983)
(1981 - 1983)
In den 1980er Jahren erfolgen verschiedene Natursteinsanierungen an den Mauern und den Türmen und weitere Maßnahmen an den Fachwerkbauten.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
3. Bauphase:
(1996 - 1998)
(1996 - 1998)
In den 1990er Jahren erfolgen verschiedene Natursteinsanierungen an den Mauern und den Türmen und weitere Maßnahmen an den Fachwerkbauten.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauaufnahme
- Bauhistorische Untersuchung
Beschreibung
Umgebung, Lage:
Die Obere Burg liegt in Hanglage, etwas erhöht über dem heutigen Stadtkern Talheims. Ein Zugang zur Burg liegt auf der Westseite der Burganlage. Der Weg schlängelt sich serpentinenartig auf der Südwestseite entlang des Hanges zu einer Tordurchfahrt in der Mauer. Rückwärtig ist die Mauer im Norden ebenfalls geöffnet und eine Zuwegung von Osten kommend vorhanden.
Bei der oberen Burg handelt sich um eine rechteckige Anlage, die durch eine umlaufende Ummauerung begrenzt ist. Die Anlage besteht unter anderem aus Wohngebäuden auf der Südseite, die in Fachwerk ausgeführt sind. Im Hofinnenraum angrenzend an die Wohnbebauung sowie am nordöstlichen Eck der Anlage befindet sich je ein viereckiger Turm. Die Türme wurden teilweise abgetragen und ragen heute nicht mehr höher als die Umfassungsmauer der Anlage.
Bei der oberen Burg handelt sich um eine rechteckige Anlage, die durch eine umlaufende Ummauerung begrenzt ist. Die Anlage besteht unter anderem aus Wohngebäuden auf der Südseite, die in Fachwerk ausgeführt sind. Im Hofinnenraum angrenzend an die Wohnbebauung sowie am nordöstlichen Eck der Anlage befindet sich je ein viereckiger Turm. Die Türme wurden teilweise abgetragen und ragen heute nicht mehr höher als die Umfassungsmauer der Anlage.
Lagedetail:
keine Angaben
Bauwerkstyp:
keine Angaben
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Auf der Nordwestecke sitzt der so genannte Turm Schneck. Dieser erhielt seinen charakteristischen Namen durch die schneckenähnliche Spindeltreppe, die im Inneren des Turmes über die gesamte Höhe führt. Es handelt sich um einen Rundturm aus Bruchsteinmauerwerk, der auf die Nordwestecke der umlaufenden Ummauerung der Burg aufgesetzt wurde (Tourelle-Turm). Der Treppenturm hat zwei Ausgänge, die auf den nördlichen und westlichen Mauerabschnitt führen.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
Spindeltreppe, Ebene 1 mit hofseitiger Eingangsebene, Ebene 2 mit ostseitiger Türnische, Ebene 3 mit Fensternische, Ebene 4 mit Austritt oberhalb des Turmgesimses;
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
- Steinbau Mauerwerk
- Bruchstein
- Werkstein
- Verwendete Materialien
- Sandstein
- Stein
Konstruktion/Material:
Der Turm Schneck ist auf rundem Grundriss auf der nordwestlichen Mauerecke des inneren Burghofs aufgesetzt. Archivalisch 1471 erstmals erwähnt ist er erst 1543 bzw. 1575 durch Zeichnungen in seiner bauzeitlichen Erscheinung dokumentiert.
Die Darstellungen zeigen einen Rundturm mit einem auskragenden Aufsatz und einem kegelförmigen Dachabschluss. Der Zugang erfolgt durch den innenhofseitigen Hocheingang. An den Rundturm schließt sich auf der östlichen Seite ein erhöhtes Mauerstück an, auf dem ein Gebäude aufgesetzt ist. Der Turm mit Anbau dient vermutlich als Hochwacht, ein erhöhter Ausschauposten, ähnlich dem Bergfried im östlichen Burgareal. Der Anbau ist heute nicht mehr vorhanden. Lediglich die Konsolsteine im Mauerwerk sind noch zu erkennen, auf denen die Holzstützen aufgestellt waren.
Der Turm Schneck, erhielt seinen Namen durch die Spindeltreppe, die sich im Turm befindet und den gesamten Raum ausfüllt. Der Turm dient als reiner Treppenturm und ermöglichte die Verbindung des südlichen Hocheingangs mit dem östlichen Hocheingang zum Anbau sowie zum Erreichen des oberen auskragenden Turmaufsatzes, der den höchsten Aussichtspunkt darstellt.
Der Rundturm wird vollständig aus Bruch- und Hausteinen, mehrheitlich aus Muschelkalksteinen, errichtet. Neben den Kalksteinen findet sich auch roter Sandstein im Bereich der Turmbasis, der Treppenstufen und im Bereich der Tür- und Fensteröffnungen. Der rote Sandstein wird für alle Werksteine genutzt, die gestalterisch oder konstruktiv detailliert geformt werden müssen. Im Bereich der Turmbasis ermöglichen die Werksteine den Übergang vom eckigen Mauergrundriss zum runden Turmgrundriss. Im Bereich der Fenster- und Türöffnungen besitzen die Gewändesteine Profilierungen (Kehlung, Totlauf) zur Ausgestaltung des spitzbogigen Eingangs auf der Südostseite oder der Türöffnung mit schulterbogigem Sturz auf der Ostseite, zum ehemaligen Anbau. Auf halber Höhe befindet sich eine Fensternische, die den freien Blick auf die westliche Zufahrt und das Eingangstor ermöglicht. Die Fensternische ist mit Sitzbänken ausgearbeitet und zeigt wie die Türdurchgänge einen Gestaltungswillen und keine rein fortifikatorische Funktion des Turms. Neben den repräsentativen Gestaltungsmerkmalen der Tür- und Fensteröffnungen finden sich auch Befunde, die auch auf eine wehrhafte Funktion des Turmes hinweisen könnten. So finden sich insgesamt vier Schlüsselscharten (schmaler vertikaler Steg, unteres Ende halbrund aufgeweitet), die zum rückwärtigen Hang immer weiter im Turm nach oben positioniert sind, um das größtmögliche Schussfeld der Scharten in den umliegenden variierenden Geländeniveaus zu ermöglichen.
Der Turm ist nicht verputzt, lediglich der Fugenmörtel stellenweise grob über die Mauerwerksoberfläche verstrichen.
Im oberen Turmabschnitt findet sich ein umlaufendes Konsolgesims auf dem auskragend ein runder Aufsatz angeschlossen war. Anhand der historischen Abbildungen des 16. Jahrhundert kann angenommen werden, dass es sich um einen geschlossenen Raum handelte, der durch Öffnungen als umlaufender Ausblick genutzt werden konnte. Der gemauerte Aufsatz ist heute nur noch rudimentär erhalten. Durch den fehlenden Dachabschluss wird im 20. Jahrhundert ein Betonring mit aufliegender Metallklappe als Verschluss ergänzt.
Die Darstellungen zeigen einen Rundturm mit einem auskragenden Aufsatz und einem kegelförmigen Dachabschluss. Der Zugang erfolgt durch den innenhofseitigen Hocheingang. An den Rundturm schließt sich auf der östlichen Seite ein erhöhtes Mauerstück an, auf dem ein Gebäude aufgesetzt ist. Der Turm mit Anbau dient vermutlich als Hochwacht, ein erhöhter Ausschauposten, ähnlich dem Bergfried im östlichen Burgareal. Der Anbau ist heute nicht mehr vorhanden. Lediglich die Konsolsteine im Mauerwerk sind noch zu erkennen, auf denen die Holzstützen aufgestellt waren.
Der Turm Schneck, erhielt seinen Namen durch die Spindeltreppe, die sich im Turm befindet und den gesamten Raum ausfüllt. Der Turm dient als reiner Treppenturm und ermöglichte die Verbindung des südlichen Hocheingangs mit dem östlichen Hocheingang zum Anbau sowie zum Erreichen des oberen auskragenden Turmaufsatzes, der den höchsten Aussichtspunkt darstellt.
Der Rundturm wird vollständig aus Bruch- und Hausteinen, mehrheitlich aus Muschelkalksteinen, errichtet. Neben den Kalksteinen findet sich auch roter Sandstein im Bereich der Turmbasis, der Treppenstufen und im Bereich der Tür- und Fensteröffnungen. Der rote Sandstein wird für alle Werksteine genutzt, die gestalterisch oder konstruktiv detailliert geformt werden müssen. Im Bereich der Turmbasis ermöglichen die Werksteine den Übergang vom eckigen Mauergrundriss zum runden Turmgrundriss. Im Bereich der Fenster- und Türöffnungen besitzen die Gewändesteine Profilierungen (Kehlung, Totlauf) zur Ausgestaltung des spitzbogigen Eingangs auf der Südostseite oder der Türöffnung mit schulterbogigem Sturz auf der Ostseite, zum ehemaligen Anbau. Auf halber Höhe befindet sich eine Fensternische, die den freien Blick auf die westliche Zufahrt und das Eingangstor ermöglicht. Die Fensternische ist mit Sitzbänken ausgearbeitet und zeigt wie die Türdurchgänge einen Gestaltungswillen und keine rein fortifikatorische Funktion des Turms. Neben den repräsentativen Gestaltungsmerkmalen der Tür- und Fensteröffnungen finden sich auch Befunde, die auch auf eine wehrhafte Funktion des Turmes hinweisen könnten. So finden sich insgesamt vier Schlüsselscharten (schmaler vertikaler Steg, unteres Ende halbrund aufgeweitet), die zum rückwärtigen Hang immer weiter im Turm nach oben positioniert sind, um das größtmögliche Schussfeld der Scharten in den umliegenden variierenden Geländeniveaus zu ermöglichen.
Der Turm ist nicht verputzt, lediglich der Fugenmörtel stellenweise grob über die Mauerwerksoberfläche verstrichen.
Im oberen Turmabschnitt findet sich ein umlaufendes Konsolgesims auf dem auskragend ein runder Aufsatz angeschlossen war. Anhand der historischen Abbildungen des 16. Jahrhundert kann angenommen werden, dass es sich um einen geschlossenen Raum handelte, der durch Öffnungen als umlaufender Ausblick genutzt werden konnte. Der gemauerte Aufsatz ist heute nur noch rudimentär erhalten. Durch den fehlenden Dachabschluss wird im 20. Jahrhundert ein Betonring mit aufliegender Metallklappe als Verschluss ergänzt.